INA KENT meets Danielle Spera

Dr. Danielle Spera muss man wohl nicht mehr vorstellen, ihr Gesicht und ihre Stimme sind beinahe jeder und jedem Österreicher*in bekannt. 22 Jahre lang moderierte sie vor einem Millionenpublikum die "Zeit Im Bild", 2010 wurde sie Leiterin des Jüdischen Museum Wien, welches sie bis dato mit besonderem Engagement und herausragendem Erfolg leitet.

Wir treffen Danielle Spera an einem hektischen Tag im November im Büro des JMW. In den Räumlichkeiten des Büros gibt es viel Schönes zu sehen, es wirkt wie ein eigenes Museum für sich. Leere Wände findet man hier kaum, die Regale sind voll mit Büchern, an den Wänden hängen attraktive Plakat-Sujets vergangener Ausstellungen. Die Auswahl der Plakat-Sujets und die graphische Gestaltung liege ihr sehr am Herzen und nehme daher immer viel Zeit in Anspruch, so Danielle Spera. Für kurze Zeit dürfen wir sie live bei der Arbeit beobachten, die Telefone klingeln, die Mitarbeiter*innen stehen im regen Austausch. Es gibt noch einiges zu tun, denn die Eröffnung der Ausstellung "Jugend ohne Heimat." steht kurz bevor. Ein Gespräch über Danielle Speras Leidenschaft zur Museumsarbeit, persönliche Zukunftspläne und darüber, was ihre Handtasche über sie verrät.

Sie waren Auslandskorrespondentin und Journalistin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, zudem jahrzehntelang das Gesicht der Zeit Im Bild. Was würden Sie sich für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich wünschen?
Der ORF ist ein starker öffentlich-rechtlicher Rundfunk mit einer selbstbewussten Redakteursvertretung, das sollte in jedem Fall so bleiben. Ein großartiger Erfolg ist der Sender ORF III, der für die politisch-historische Bildung Österreichs essenziell geworden ist, fast wie ein spezieller außerschulischer Lernort.

Was für einen Journalismus brauchen wir?
In jedem Fall brauchen wir einen unabhängigen Journalismus, eine anders gestaltete Medienförderung, damit keinerlei Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Politik und Medien entstehen können. Auch die in Österreich immanenten Naheverhältnisse, die so genannte Verhaberung zwischen Politikerinnern, Politiker und Journalistinnen und Journalisten, sollte ein Ende finden.

Sie werden 2022 als Direktorin des Jüdischen Museums abgelöst. Die Erfolge, die Sie zu verzeichnen haben, lassen sich in mehrfacher Weise objektiv darstellen. Die Presse schreibt, das JMW sei unter Ihrer Leitung zu einem Aushängeschild moderner Museumsarbeit geworden, es sei Ihnen gelungen, ein Museum für alle zu schaffen. Was werden Sie an der Arbeit am meisten missen?
In jedem Fall meine Kolleginnen und Kollegen. Wir sind im Lauf der vergangenen Jahre zu einem großartigen Team zusammengewachsen, das mit großem Einsatz, Engagement und positivem Spirit für das Museum tätig ist.

Welche Projekte hätten Sie in weiteren 10 Jahren in einer leitenden Funktion gerne umgesetzt?
Für das Jüdische Museum hatte ich noch viele Pläne. Ganz abgesehen von spannenden Wechselausstellungen über viele weitere unbekannte Aspekte der österreichisch-jüdischen Geschichte und Gegenwart, wollte ich ein größeres Infrastrukturprojekt durchführen, das uns eine Erweiterung des Museums gebracht hätte.

Was werden Sie im Jahr 2023 machen? Können Sie uns schon etwas verraten?
Derzeit stehen viele spannende Projekte im Raum. Auf jeden Fall gibt es ein großes privates Ereignis, das im nächsten Jahr über die Bühne gehen wird. Mein Sohn wird im Sommer heiraten und hier gilt es, viele Vorbereitungen zu treffen.

INA KENT Handtaschen meets Danielle Spera im Jüdischen Museum Wien
"Man darf niemals erwarten, dass man irgendetwas im Leben geschenkt bekommt, alles ist mit intensivem Einsatz verbunden."

Welche Möglichkeiten gibt es Ihres Erachtens, um eine neue Form der Erinnerungskultur zu schaffen? Welche Rolle sollten öffentliche Institutionen, die Politik und auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk hierbei einnehmen?
Ich denke im Jüdischen Museum Wien haben wir einen Weg eingeschlagen, der eine andere Art der Erinnerungskultur darstellt. Es ist wichtig, die Erinnerung an die österreichischen Jüdinnen und Juden nicht nur auf die Jahre von 1938 bis 1945 zu reduzieren. Wesentlich ist, die jüdische Geschichte Österreichs zu erzählen und die jüdische Gegenwart erlebbar zu machen. Die Tragik des Holocaust lässt sich am besten durch Einzelschicksale erzählen. Hier verweise ich wieder auf ORF III, der hier einen wesentlichen Anteil an der Weitergabe der Erinnerung trägt.

Ihre Vita ist sehr beeindruckend, man könnte zweifellos von einer Bilderbuchkarriere sprechen.
DANKE, allerdings waren meine Anfangsjahre hart und ich musste äußerst diszipliniert sein, Studium und Arbeit zu verbinden, um mein Studium zeitgerecht abzuschließen. Man darf niemals erwarten, dass man irgendetwas im Leben geschenkt bekommt, alles ist mit intensivem Einsatz verbunden.

Was können Sie jemanden mitgeben, der oder die eine Karriere im kulturellen oder journalistischen Bereich anstrebt?
Neugierig sein, mit offenen Augen durch das Leben gehen, Aufträge oder Einsätze annehmen, die vielleicht unbequem scheinen, alles annehmen, was einen weiterbringen kann. Man kann aus allem etwas lernen bzw. für die weitere Karriere mitnehmen. Mentoring in Anspruch nehmen.


Wenn Sie noch einmal achtzehn Jahre alt wären, würden Sie beruflich einen anderen Weg einschlagen?
Keinesfalls.

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 INA KENT Handtaschen meets Danielle Spera im Jüdischen Museum Wien
 INA KENT Handtaschen meets Danielle Spera im Jüdischen Museum Wien

Hegen Sie heimliche Leidenschaften?
Schokolade.

Mit welchen Personen, tot oder lebendig, würden Sie gerne zu Abend essen?
Mit Fanny von Arnstein, Berta Zuckerkandl und möglichst vielen anderen Frauen, die in ihrem Leben Außergewöhnliches geleistet haben.

Welche Bücher sollte man als kritisch-denkender Mensch unbedingt gelesen haben?
Die Bibel, Der kleine Prinz, Krieg und Frieden, Kritik der reinen Vernunft, Gombrichs Weltgeschichte, Radetzkymarsch, Eine Geschichte von Liebe und Finsternis, etc., etc.

Sie und INA KENT-Taschen – was gibt es hier für eine Verbindung? 
INA KENT-Taschen sind etwas ganz Besonderes, sie stehen für Kreativität und Individualität. Definitiv keine 08/15 Taschen.

Bags tell stories – welche Taschengeschichten können Sie mit uns teilen?
Mein Vater hat mich immer ermahnt, dass ich zu große Taschen benütze, weil ich dann nichts mehr finde. Jetzt habe ich mich auf kleinere Taschen verlegt. Heute denke ich täglich an ihn, wenn ich in meiner Tasche krame. Ich finde nämlich auch in den kleinen Taschen nicht alles auf den ersten Griff … 

Was verrät Ihre Tasche über Sie?
Dass ich immer zu viel mit mir herumtrage.

Welche Frage wollten Sie Ina Kent schon immer einmal stellen?
Wie kommen Sie auf so großartige Design-Ideen?

Dr. Danielle Spera und Chefkuratorin des JMW Dr. Astrid Peterle.

 INA KENT Handtaschen meets Danielle Spera im Jüdischen Museum Wien

Danielle Spera trägt:

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ORNAMENT ed.1 black
ORNAMENT ed.1 black
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ORNAMENT ed.1 crackled anthra

ORNAMENT ed.1
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EUR 195
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Astrid Peterle trägt:

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06. January 2022