Berichte von Reisen strotzen oft vor Adjektivschwallen und Superlativen. Schlussendlich geht es beim Reisen ja um die Entdeckung des schönsten Ortes, das Verzehren des besten Essens oder Konversationen mit den warmherzigsten Ortsansässigen. Auch in diesem – völlig subjektiven – Bericht konnte ich nicht auf Superlative und Adjektivansammlungen verzichten: Dieser Roadtrip führte von Wien über Modena auf die französische Mittelmeerinsel Korsika und liegt bereits ein Jahr zurück. Und obwohl ich seither – von der Post-Lockdown Reiselust geplagt – weitere schöne Örtchen an Küsten besucht habe, wirkt jedes Stückchen Land im Vergleich zu Korsika blass und unlebendig.
Natürlich soll es in diesem Reisebericht auch aus ganz pragmatischen Gründen um Taschen gehen, denn – Hand aufs Herz – kein Urlaub ohne (Reise-)Tasche. Selbst die Minimalisti*innen unter uns müssen eben die Dinge, die für den Grenzübertritt nötig sind sowie monetäre und andere bedeutsame Utensilien, mit sich führen. Und ich bin der Meinung, ein organisiertes Innenleben, Leichtigkeit sowie smarte Details und Kombinierbarkeit sind Features, die beim Reisen essentiell sind und gleichsam entspannen. Zu den Modellen, die mich seither stets auf Reisen begleiten und aufgrund ihrer Flexibilität sowohl für Städte- und Roadtrips bzw. Badeurlaube geeignet sind, gehören …
- Schultertasche DINKUM ed.2: Perfekt für Auto- und Flugreisen. Bietet durch die horizontale Form einen guten Überblick über sämtliche Besitztümer. Sieht prall gefüllt und leer gut aus. Ein Handgriff und sie wird zum Seesack … eine Funktion, die tagtäglich genutzt wird.
- Mini Bag X.MOG ed.1 mit Strap ed.1 und BALL’N’CHAIN ed.1: Platz genug für das Allerwichtigste. Crossbody getragen ist X.MOG ed.1 kaum bemerkbar. Abends, gepaart mit BALL’N’CHAIN ed.1, wird sie zur charmanten Schultertasche.
- X.ENY ed.1 oder X.LOMI ed.2: Manchmal möchte man seine Habseligkeiten einfach so nah wie möglich bei sich haben. Sowohl X.ENY ed.1 als auch X.LOMI ed.2 sind Mini-Portemonnaies mit Baumwoll-Kordelzug und sehen auch um den Hals getragen nicht nach „Crazy Tourist“ aus.
Eine charmante Stadt in der Emilia Romagna. Spätestens bekannt seit der Netflix-Serie „Masters of None“ und berühmt für den Balsamico-Essig (Aceto di Balsamico di Modena) sowie das einst beste Restaurant der Welt „Osteria Francescana“. Ein Zwischenstopp in Modena empfiehlt sich jedenfalls für all jene, die gerne gut und unkompliziert essen gehen, das gelingt in Modena gefühlt an jeder Ecke, auch abseits der gehobenen Gastronomie. Wenn man sich auf der Durchfahrt befindet und nur ein kurzes Zeitfester zur Verfügung steht, ist das Ausleihen eines Fahrrads (ein Service, das die meisten Hotels anbieten) ratsam, so lassen sich nicht nur das Zentrum Modenas, sondern auch die alten, stilvollen Stadtvillen außerhalb erkunden.
- Auf zur Markthalle „Mercato Storico und Albinelli“, um dort all die guten Gerüche einzuatmen, das Getummel zu beobachten und stückchenweise Pecorino zu essen. Achtung: Nur bis 15 Uhr geöffnet.
- Ein Nachmittags-Snack im wirklich guten Bistro Pugliami Per La Gola (Reservierung empfohlen).
- Über den Piazza Grande schlendern, die Kathedrale, Palazzo Comunale und die Ghirlandina (Unesco Weltkulturerbe) bewundern.
- Abkühlen im Parco Giardino Ducale Estense und im charmanten Gastgarten des Baretto Ducale mit einem Aperitivo verweilen.
- Pasta und Chianti im Ristorante da Danilo (Reservierung empfohlen).
Die Überfahrt von Livorno nach Bastia dauert 4–5 Stunden, an einem schönen, windstillen Tag lässt sich die Zeit gut an Deck aushalten, um ausgeruht und hungrig in Bastia anzukommen.
- Unbedingt durch die Altstadt zur Zitadelle marschieren und dort in der Dämmerung an einem der vielen Restaurants mit Blick auf den Hafen einkehren. Am besten so lange ausharren, bis die Sonne ganz verschwunden ist und einfach in den orange-rosa Himmel starren. Im Anschluss durch die Gärten „Giardinu Romieu“ zum Hafen spazieren.
Restaurants (Reservierung notwendig)
- Chez Vincent
- A Casarella
- Bar Jean (günstige Mittagsmenüs)
Korsika ist landschaftlich irrsinnig vielfältig. Der Norden ist rau, das Landesinnere gebirgig und der Süden erinnert an karibische Strände und die französische Riviera. Deshalb sei ein insulanischer Roadtrip dringend empfohlen, ebenso wie ein sicheres Gefährt. Während die Hauptverkehrsstraßen, die den Norden und Süden verbinden, gut zu befahren sind und man auch rasch vorankommt, benötigt man bis zu einer Stunde Fahrtzeit für 10–15 Kilometer, um manche Regionen und Orte zu erreichen.
Zwischenstopp in Corte und Cascade des Anglais
- Crêpe essen im Universitäts-Örtchen Corte, im Anschluss zur Festung wandern, kitschige Mitbringsel besorgen und von der Aussicht auf das Gebirge erstaunt sein.
- Cascade des Anglais: Schön gelegenes Wandergebiet ca. 30 Autominuten südlich von Corte. Nach einer ca. 20-minütigen Wanderung im Wald, erstreckt sich hier ein kühler, glasklarer Gebirgsfluss. Die Flussbecken sind einladend und auch tief genug, um eine ganzkörperliche Abkühlung zu bekommen.
Der südlichste Teil Korsikas „Sud Corse“ bietet unheimlich schöne Badeplätze – von weißen Sandstränden mit türkisem Wasser bis zu einsamen, felsigen Buchten, die nur zu Fuß (über Stock und Stein) oder mit dem Boot zu erreichen sind. Dementsprechend verbringt man die Zeit hier am besten damit, die unterschiedlichsten Strände ausfindig zu machen. Der berühmteste Strand ist vermutlich „Palombaggia“, welcher allerdings zur Hauptreisezeit auch gut frequentiert ist.
- Küstenregion zwischen Bonifacio (der Stadt) und Plage Saint Antoine Bonifacio bzw. Capo Pertusato: Hier gibt es eine Vielzahl an Buchten, ein Großteil davon sind zu Fuß erreichbar (Parkplätze gibt es meist in unmittelbarer Nähe).
- Port de Fazzio | Plage du Fazzio: Kleine Bucht, die über einen 20-minütigen Fußweg erreichbar ist.
- Plage di Rondinara & Sommet De La Presu’île de la Rondinara: Weißer, karibischer Sandstrand inklusive zerklüfteter, angrenzender Halbinsel mit rotem Gestein für einsame Badenachmittage.
Es gibt innerhalb Europas vermutlich nicht viele Orte, die mit Bonfacio – das schon beinahe bedrohend anmutend auf einem erodierenden Kalksteinvorsprung, der etwa 1,5 km von Ost nach West ins Meer hinausragt – mithalten können. In der Abenddämmerung wirkt Bonifacio fast dramatisch-kitschig. Man möchte jede Minute stehenbleiben, um leicht schwindelig von der Stadt über den Kalkgestein in den Abgrund hinunterzublicken. Im Grunde ist es nur schwer zu beschreiben, man muss es fast gesehen haben, um es zu glauben. An Gastronomie mangelt es in Bonifacio nicht … da aber in den Abendstunden einiges los ist, empfiehlt es sich jedenfalls vorab zu reservieren. Alternativ schmecken auch eine Pizza to go und Rotwein im Paper Cup am Panorama-Abstieg „Escalier du Roi d'Aragon“ ausgezeichnet.
Wenn Zeit genug ist, empfiehlt es sich, die westliche Route über die Hauptstadt Ajaccio in den Norden zu nehmen. Ajaccio ist nicht besonders hübsch oder prächtig, aber bezaubert mit morbidem Charm und laissez-faire Flair. Es lohnt sich also, für ein Frühstück Halt zu machen. Die Bäckerei mit den besten Süßspeisen und Baguette: Boulangerie Geleani.
Bevor man das Cap Corse (die Peninsula ganz im Norden) erreicht, ist eine kurze Espresso-Pause in Saint-Florent nicht ungeschickt, denn die Küstenstraße, die sich um das Kapp erstreckt, ist teils sehr schmal und kurvenreich. Nichts für Führerschein-Neulinge!
Für die gut 60 Kilometer in den Norden brauchen wir rund drei Stunden – das ist nicht nur den abenteuerlichen Straßen zu verdanken, sondern auch den vielen Fahrtpausen an diversen Aussichtspunkten. Die Landschaft erinnert hier an nordkalifornische Steilküsten – sattes Grün und Gebirgskämme, die steil hinab ins Meer führen.
Vorweg: Die westliche Seite des Caps ist vermutlich nicht das familienfreundlichste Urlaubsziel: Die Preise für Gastronomie sind eher hoch (ein Abendessen mit Wein kostet um die 100 Euro), es gibt wenig Infrastruktur und es kann wirklich windig werden. Dennoch (oder gerade deshalb) ist es so schön und so einsam wie nirgendwo sonst.
An den Berghängen gibt es einige Gebirgsdörfer, am Meer selbst – zumeist parallel dazu – sogenannte Marinas mit kleinen Häfen und Stränden.
Die schönsten Orte:
- Morsiglia: Ein Bergdorf zwischen Wald und Weinreben mit wundervoller Aussicht über die Steilhänge zum Meer. Hier lässt man sich nieder, um abzuschalten und die Gegend wandernd zu erkunden.
- Centuri & Port de Centuri: Naturhafen mit malerisch-bunten Häuschen und einigen guten Fisch-Restaurants.
- Pino (Bergdorf) & der Hafen von Pino: Fast schon absurd schön, erinnert an südenglische Hafendörfer. An windstillen Tagen kann man direkt von der Hafenkneipe ins Meer springen. Mittagessen unbedingt in der Buvette „U Paradu“.
- Nonza: Charmantes Dorf, das über einem langen, schwarzen Strand thront. Kaffee, Bier und Snacks gibt es im „Café de la Tour“. Abendessen kann man ganz in der Nähe im Hotel-Gasthof „L’Auberge du Chat qui Pêche“ (Reservierung empfohlen).
Die schönsten Strände des Westens:
- Plage de Negro
- Plage de Nonza
- Plage D’Albo
- Mute
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