"Man muss berücksichtigen, dass es als alleinerziehende Mutter von Zwillingen sehr herausfordernd ist, alltägliche Wege zu bewältigen, die unerlässlich sind. Einige Verkehrsmittel oder Personenlifte sind nicht einfach zugänglich mit Zwillingskinderwagen. Das bedeutet, dass selbst einfache Aufgaben wie Einkaufen oder Arztbesuche mühsam sein können."
Jelena ist seit fast drei Jahren Mutter von Zwillingstöchtern, seit zwei Jahren managt sie ihr Leben und das ihrer Töchter im Alleingang. In unserem Gespräch gibt sie Einblicke in ihren anspruchsvollen Alltag und erläutert, welche gesellschaftlichen und systemischen Veränderungen sie sich wünscht, um die Realität alleinerziehender Eltern zu erleichtern. Zugegeben, über INA KENT-Taschen haben wir auch gesprochen. :)
Gibt es Themen im Zusammenhang mit Mutterschaft, die Deines Erachtens zu selten in öffentlichen Diskussionen angesprochen werden? Welche gängigen Vorurteile über Mutterschaft sind Dir begegnet?
Ich finde, dass der allgemeine Konsens immer noch darauf hinausläuft, dass Mutterschaft großes Glück bedeute, und alles intuitiv gut schaffbar ist. Wenn man einen Partner hat – was bei mir nicht der Fall ist – sowie ein engmaschiges Netzwerk aus Freund:innen und Familie, mag es vermutlich leichter sein … aber es ist nie einfach. Was ich immer wieder – auch seitens der Familie – höre, ist: „Wir haben das ja auch irgendwie geschafft!“, „Schlaf doch einfach, wenn die Kinder schlafen!“. Natürlich ist Mutterschaft schön ... und meine Kinder waren eine bewusste Entscheidung. Aber einfach ist es wirklich nicht.
Wie beeinflusst die alleinerziehende Mutterschaft (von Zwillingstöchtern :) Deine täglichen Herausforderungen im Vergleich zu Eltern in Partnerschaften?
Man muss berücksichtigen, dass es als alleinerziehende Mutter von Zwillingen sehr herausfordernd ist, alltägliche Wege zu bewältigen, die unerlässlich sind. Einige Verkehrsmittel oder Personenlifte sind nicht einfach zugänglich mit Zwillingskinderwagen. Das bedeutet, dass selbst einfache Aufgaben wie Einkaufen oder Arztbesuche mühsam sein können. Wenn dann beide Kinder gleichzeitig zu weinen beginnen, gelangt man schon einmal an seine persönlichen Belastbarkeitsgrenzen.
Welche konkreten Unterstützungsbedürfnisse erlebst Du als alleinerziehende Mutter, die Du Dir von Deinem sozialen Umfeld oder der Gesellschaft insgesamt wünschen würdest?
Ich finde ehrlich gesagt, dass es alleinerziehenden Elternteilen – abhängig von ihrer finanziellen Situation – zustehen sollte, kostenlose Säuglingsnahrung und Mehrweg-Windeln zu erhalten. Das wäre bereits eine enorme Erleichterung.
Zusätzlich benötigen wir mehr und intensivere, vor allem aber unbürokratische Unterstützungsmaßnahmen in der Kinderbetreuung, die über die gängigen Betreuungsmaßnahmen wie Kindergarten oder Krippe hinausgehen. Es gibt zwar Möglichkeiten, gewisse Hilfestellungen in Anspruch zu nehmen (zum Beispiel über die Caritas), aber man muss bedenken, dass man all diese Informationen selbst und individuell zusammentragen und Anträge stellen muss – und das kostet Zeit und Energie, die man als alleinerziehender Elternteil von Säuglingen oder Kleinkindern nicht hat. Es wäre wunderbar, wenn es eine Anlaufstelle speziell für alleinerziehende Eltern gäbe, die leicht zugänglich ist und ganz pragmatisch unter die Arme greifen kann. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass sich viele Mitarbeiter:innen in Ämtern nur partiell auskennen und man oft falsche Informationen erhält, was zu weiteren Verzögerungen und Umwegen führt.
"Viele Menschen realisieren möglicherweise nicht, dass man als Zwillingsmutter viel Zeit zu Hause verbringt, da selbst die einfachsten Aufgaben – wie das Anziehen der beiden, das Zusammenpacken von unzähligen Dingen und schließlich das Verlassen der Wohnung – unglaublich viel Zeit in Anspruch nehmen."
Welche Hindernisse begegnen Dir häufig in Bezug auf die Vereinbarkeit von Arbeit und alleinerziehender Mutterschaft, und wie könnten Arbeitgeber:innen oder staatliche Institutionen diese besser adressieren?
Die "Teilzeit-Falle" ist meiner Meinung nach eine Realität, mit der alleinerziehende Elternteile konfrontiert sind – selbst, wenn sie, wie ich, Zugang zu einem Ganztags-Krippenplatz haben. Es scheint immer noch nicht allgemein verstanden zu werden, dass es nicht einfach ist, Babys und Kinder den ganzen Tag in fremde Betreuung zu geben. Zum einen fehlt oft die notwendige Infrastruktur – Kinder müssen beispielsweise bis spätestens 17:00 Uhr abgeholt werden. Zum anderen ist es für Kinder und Babys nicht einfach, sich ohne Probleme, Eingewöhnung und Widerstand in einer Kinderkrippe zurechtzufinden. Die dortigen Pädagog:innen sind ebenfalls oft überlastet, und wenn es Probleme gibt – zum Beispiel, wenn die Kinder zu Mittag nicht einschlafen können – wird man natürlich kontaktiert. Zu solchen Zeiten, in denen man sich eigentlich auf die Arbeit konzentrieren sollte.
Dies führt zu großem Stress und einem zerrissenen Gefühl. Man fühlt sich schuldig gegenüber den eigenen Kindern, dem Arbeitgeber und auch den Pädagog:innen, die oft zu viele Kinder gleichzeitig betreuen müssen. Pflegeurlaube und kranke Kinder verstärken diesen Stress und das schlechte Gewissen noch weiter. Zudem möchte man in der Zeit, in der man nicht arbeitet, wirklich mental für die Kinder da sein – aber bei diesem Workload ist das kaum möglich.
Ich würde mir also wünschen, dass der Staat ausreichend Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stellt. Einerseits sollte dies ermöglichen, dass eine Vollzeitbeschäftigung möglich ist, ohne in ein Burnout zu geraten. Andererseits wäre es auch wichtig, dass alleinerziehende Eltern gelegentlich die Möglichkeit haben, ihre Kinder in die Obhut anderer zu geben, um einige Stunden für sich selbst zu haben. Denn nicht jede:r kann sich eine:n Babysitter:in leisten. Zusätzlich wäre es sehr wünschenswert, wenn Arbeitgeber:innen die nötige Flexibilität und Empathie zeigen würden.
Wie wirkt sich der Mangel an Unterstützungssystemen für alleinerziehende Mütter auf Dein persönliches Wohlbefinden aus?
Viele Menschen realisieren möglicherweise nicht, dass man als Zwillingsmutter viel Zeit zu Hause verbringt, da selbst die einfachsten Aufgaben – wie das Anziehen der beiden, das Zusammenpacken von unzähligen Dingen und schließlich das Verlassen der Wohnung – unglaublich viel Zeit in Anspruch nehmen. Einige Aktivitäten traue ich mir allein mit den beiden auch einfach nicht zu, oder sie erfordern eine große Anstrengung. Ein spontaner Ausflug zum Schwimmen oder in die Natur gestaltet sich nicht so einfach – meine Töchter sind drei Jahre alt und sprühen vor Energie, sie erfordern ständige Aufmerksamkeit.
Und ja, diese ständige Anspannung beeinträchtigt meine mentale Gesundheit. Mein Privatleben besteht praktisch nicht, außer wenn meine Mutter aus der Steiermark anreist, um mich zu unterstützen.
Welche Veränderungen oder Reformen würdest Du Dir wünschen, um das Leben von alleinerziehenden Müttern zu erleichtern und ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu verbessern?
Gesellschaftlich gesehen: in bestehenden Partnerschaften eine faire und gleichberechtigte Aufteilung der Verantwortung in der Kindererziehung und -betreuung zwischen Müttern und Vätern. Wenn es zu einer Trennung kommt, wird das alles noch komplizierter. Ich kann natürlich nicht generalisieren, aber in meinem Freundeskreis beobachte ich immer dieselben Muster … man trennt sich und ein großer Teil der Verantwortung und Kindererziehung bleibt bei den Frauen hängen. Väter kümmern sich tendenziell dann um die Kinder, wenn sie gerade Zeit und Lust haben … Nächte gehören da nicht dazu. Das resultiert darin, dass Mütter ständig erschöpft sind. Man kann sich vorstellen, wie belastend es ist, nie eine Nacht durchzuschlafen und ständig müde zu sein. Wie man das löst – auch im Hinblick auf die Sorgerechts-Frage – … keine Ahnung. Es sollte jedenfalls Institutionen geben, die hier kostenlos bzw. wirklich kostengünstig und unbürokratisch unter die Arme greifen.
Inwieweit beeinflusst die alleinerziehende Mutterschaft Deine Fähigkeit, finanzielle Entscheidungen zu treffen, und wie gehst Du mit finanziellen Herausforderungen um?
Ich bin, seit meine Töchter ein Jahr alt sind, alleinerziehend, und das ist tatsächlich eine immense Herausforderung. Man muss bedenken, dass man mit Zwillingen alles doppelt braucht – und das auch gleichzeitig. Windeln, Nahrung bzw. Milch – das alles ist unheimlich teuer. Mein Körper hat nicht genug Milch für beide Babys produziert, deshalb musste ich viel zukaufen – und es ist absurd, wie teuer das ist. Aber als alleinerziehender Elternteil muss man natürlich auch die generellen Lebenshaltungskosten weitgehend allein tragen – Miete, andere Fixkosten – ganz zu schweigen von Krediten, die bereits in der nun aufgelösten Partnerschaft aufgenommen wurden. Es kommt einfach einiges zusammen. Und das Geld, das ich auf die Seite lege, brauche ich zum Beispiel für Nachzahlungen oder wenn etwas kaputt geht und ich Ersatz besorgen muss. Ich bin oft an der Grenze und das ist kein schönes Gefühl.
Wie verbringst Du einen Tag, an dem du keine Verpflichtungen hast?
In Ruhe meine Wohnung aufräumen, kochen … duschen, Haare waschen, Nägel machen, Kaffeetrinken und fotografieren!
Wie bringst Du als alleinerziehende Mutter Deine persönlichen Werte und Überzeugungen in die vielfältigen Entscheidungen in der Kindererziehung ein?
Ich möchte meine Kinder zu Menschen erziehen, die ein starkes Bewusstsein dafür haben, was richtig und falsch ist. Ich möchte, dass sie frei im Denken sind und ihre Persönlichkeit ausdrücken können, unabhängig davon, was andere denken. Ich glaube, dass sie kleine Künstler:innen sind – es vergeht kein Tag ohne Sing- und Trommelsessions.
Du besitzt einige INA KENT-Taschen – welches Modell hast Du am liebsten … und warum?
AMPLE ed.1 ist die Tasche, die ich immer schon geliebt habe. Es passt alles hinein, was ich für mich tagsüber benötige … man kann sie zudem auf den Kinderwagen hängen und auch als Rucksack tragen, wenn die Hände frei sein müssen. Mit AMPLE ed.1 fühle ich mich immer wohl.
Welchen spezifischen Gegenstand hast Du immer in Deiner Tasche, den Du als unverzichtbar für Deinen Alltag betrachtest?
Als Mutter – Feuchttücher. 😊 Heft und Stift, um zu zeichnen und Ideen zu dokumentieren.
Als Mutter von Zwillingen müssen viele Dinge organisiert sein – welche Strategien und Auswahlkriterien verwendest Du, um Deine INA KENT-Taschen entsprechend zu wählen und zu organisieren?
Wie gesagt – AMPLE ed.1 ist täglich im Einsatz und erfüllt alle Bedürfnisse. Kleine Taschen benötige ich im Alltag nicht so häufig, aber theoretisch passt auch in eine MOONLIT ed.1 ein Pack Feuchttücher, zwei Windeln und der Mutter-Kind-Pass. 😊
Kannst Du uns ein Beispiel für eine Situation geben, in der die Wahl Deiner INA KENT-Tasche einen Unterschied in Deinem täglichen Leben als Mutter gemacht hat?
Ehrlich gesagt, kann ich diese Frage nicht beantworten, weil ich seit Anbeginn meiner Mutterschaft nur INA KENT-Taschen trage und ich daher keinen Vergleich anstellen kann. Ich hab‘ sie jedenfalls täglich dabei … und was ich schon schätze, ist, dass sie eben nicht nur super funktional sind, sondern auch super aussehen. Und ich liebe auch mein TAB ADD ed.1 … ich will meinen Schlüssel immer bei der Hand haben, deshalb klippe ich manchmal einfach nur mein TAB ADD an die Gürtelschlaufe meiner Hose oder auf den Kinderwagen.
Gibt es ein spezielles Merkmal oder eine Funktion Deiner INA KENT-Taschen, das Dir geholfen hat, die täglichen Anforderungen des Mutterseins besser zu bewältigen?
Sie sind superleicht, obwohl sie aus Leder sind!
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