INA KENT meets Maria Köstlinger

Man spürt es gleich, Maria Köstlinger ist ihrem Beruf mit Haut und Haaren verfallen, ihre Präsenz ist jedenfalls ungebrochen stark, ein wenig so, als stünde sie augenblicklich auf der Bühne. Wir trafen die Ausnahme-Schauspielerin in ihrer Home Base – dem Theater in der Josefstadt, in dem sie bereits seit Mitte der 1990er-Jahre als fixes Ensemble-Mitglied eine breite Palette an Rollen spielt. Neben der Bühne ist Maria Köstlinger auch in diversen TV- und Filmproduktionen zu erleben – sechs Jahre lang hatte sie die Rolle der Walli (von) Steinberg im ORF-Serienhit „Vorstadtweiber“ inne, gerade erst stand sie für die internationale Produktion "Vienna Blood" vor der Kamera. Trotz ihrer Bekanntheit und Erfolge wirkt Maria Köstlinger irrsinnig bodenständig, witzig und reflektiert, und wenn sie vom Schauspiel erzählt, sprudelt es förmlich aus ihr heraus, dabei wirkt sie unglaublich lebhaft, fast so, als stünde sie unter Strom. 

Maria Köstlinger erzählte uns, wie sich das Ende der „Vorstadtweiber“ anfühlt, warum man in ihrem Beruf eine dicke Haut braucht und über ihre langjährige Verbindung zu INA KENT-Taschen.

Liebe Maria, können Sie uns verraten, woran Sie derzeit arbeiten?

Ich hatte gerade Premiere mit einer Uraufführung eines Stücks von Tom Stoppard “Leopoldstadt” in der Josefstadt. Das Stück wurde in London uraufgeführt und war dort ein ganz spezieller Erfolg. Parallel dazu gibt es weitere Aufführungen wie “Der König stirbt“ – ein Stück von Eugène Ionesco, das Claus Peymann inszeniert hat. Zudem ein Turrini-Stück, das ich zusammen mit Johannes Krisch spiele und zuletzt noch “The Parisian Woman” von Beau Willimon, der auch „House of Cards“ geschrieben hat. Und dann hab‘ ich eine kleinere, aber sehr schöne Aufgabe … und zwar in “Vienna Blood“ – eine englisch-österreichische Co-Produktion, in der Matthew Beard und mein Partner Jürgen Maurer die Hauptrollen spielen. Da fanden die Dreharbeiten diesmal in Budapest statt.

Das klingt so, als sei Ihr Terminkalender sehr dicht. Wie handhaben Sie das Time-Management mit verschiedenen Engagements?

Die Theaterproduktionen sind alle an einem Theater, hier setzen sich Disponenten damit auseinander und kümmern sich darum, dass das funktioniert und man eben nicht plötzlich nicht mehr weiß, auf welcher Bühne man steht. Aber natürlich, die Kombination und Planung bezüglich TV- und Filmproduktionen ist für sie eine große Herausforderung.

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INA KENT meets Maria Köstlinger im Theater in der Josefstadt
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Sie sind in Schweden geboren, mit zwei Jahren nach Österreich gekommen. Packt Sie manchmal eine nordische Sehnsucht?

Oh ja, sehr. Ich habe die ersten zwei Lebensjahre in Schweden verbracht. Meine Mutter ist Schwedin, ich spreche die Sprache und die mütterliche Verwandtschaft ist nach wie vor dort beheimatet. Daher hab‘ ich immer versucht, auch häufig hinzureisen. Es ist wunderbar, wenn man der Landessprache mächtig ist und man sich zum Beispiel einfach in ein Theater setzen kann. Zudem liebe ich ja skandinavische Serien und Filme. Ich liebe es einfach, diese Sprache zu verstehen, die Mentalität, Stockholm, die Schären – all das Schöne, was dieses Land bietet. Meine Freund*innen veräppeln mich recht oft und sagen: „Jaja, Maria, wir wissen es – in Schweden ist alles besser.“ Vor vielen Jahren, immer wenn sich hier in Österreich verschiedenste fragwürdige Dinge aufgetan haben, war ich so eingestellt, dass, wenn alle Stricke reißen, ich dort ein neues Leben aufbauen würde. Aber es hat sich auch in Schweden über die letzten Jahre vieles verändert, der Neoliberalismus ist eben auch dort eingekehrt, was ein bisschen traurig ist, und politisch hat sich ebenso einiges verändert. Nichtsdestotrotz hat Schweden so viel Tolles zu bieten. Das stimmt mich immer wieder sehr sehnsüchtig.

Sie sind seit 1996 Ensemblemitglied im Theater in der Josefstadt. Dem Publikum an der Josefstadt sagt man nach, besonders bürgerlich und eher konservativ zu sein. Wie empfinden Sie das? Wie hat sich das Haus, diese Institution, seit Ihren Anfängen geändert?

Ja, ganz frappant. Es ist so, dass gerade Direktor Herbert Föttinger ja von Anfang an das große Anliegen hatte, etwas zu verändern, der Josefstadt eine neue Position zu geben. Das ist ihm unter anderem dadurch gelungen, dass er sich weit über das Gewohnte hinausgelehnt hat. Er hat sich einfach getraut, andere Stücke zu spielen. Wir spielen jetzt Jelineks “Rechnitz” – das wäre vor 20 Jahren undenkbar gewesen. In den Kammerspielen spielt man nicht mehr nur Komödien wie “Katzenzungen” oder “Boeing Boeing” – es ist also wirklich eine ganz andere Schiene, die jetzt gefahren wird. Wir spielen zum Beispiel eine Turrini-Uraufführung “Gemeinsam ist Alzheimer schöner” oder auch „Ionesco“ – da hat sich wahnsinnig viel verändert. Und wir haben gewiss neues Publikum dazu gewonnen, gleichzeitig hat sich bestimmt auch unser bestehendes Publikum weiterentwickelt und sich doch als ein „Wir versuchen, uns auch auf etwas Neues einzulassen“-Publikum herausgestellt. Tatsächlich ist es also so, dass die Leute zum Teil mitziehen. Und nach dieser schweren Corona-Zeit ist das Theater jetzt plötzlich wieder voll, was ein wunderschönes Bild ist und uns glücklich stimmt. Dabei hatte ich schon befürchtet, dass sich die Menschen daran gewöhnt haben, zu Hause zu bleiben und lieber Netflix zu schauen.

Falls Sie selbst ins Theater gehen – was macht für Sie eine gute Inszenierung aus?

Ganz schwierig zu beantworten. Wie bei einem guten Buch oder einem tollen Kinofilm bilde ich mir meist relativ rasch ein Urteil. Ich verspür dann diesen Sog, der einen in den Bann der Geschichte zieht. Und wenn dieser stark genug ist, lebe ich für diesen Moment in der Geschichte. Das sind besondere Momente, an die man sich immer erinnern wird. Und man gleichzeitig aber auch nicht beschreiben kann. Ob nun eine Geschichte so gut ist, dass sie überhandnimmt, hängt mit ganz vielen Faktoren zusammen. Ist es ein gutes Stück? Ist der Raum passend? Sind die Schauspieler*innen inspirierend? Meist kann man das nicht so einfach an einer Sache festbinden. Das ist dann etwas Spezielles im Moment. Ich hab’, glaub ich, das spannendste Theatererlebnis vor circa drei Jahren erlebt, als ich in Basel Simon Stones “Die drei Schwestern” sehen durfte – da ist etwas passiert, das war unbeschreiblich. Ein großartiges, modernes Stück, besetzt mit wunderbaren Schauspieler*innen. Aber auch eine humorvolle Komödie wie “Der ideale Gatte” an der Josefstadt kann so eine Sogwirkung haben. Ich würde mich da also tatsächlich nicht festlegen wollen. Letztendlich ist es doch so, dass man die Inszenierungen, bei welchen wirklich alles stimmig war, am Ende der eigenen Karriere an einer Hand abzählen kann.

"Am Ende der 6. Staffel war es dann aber auch genug. Es war dann einfach auserzählt und das Ende war für mich genau der richtige Zeitpunkt, um mich zu lösen."

Der Serienhit Vorstadtweiber ist nach 6. Staffeln zu einem Ende gekommen. Ist das eine Lücke, die man füllen kann? Sind Sie nach all den Jahren irgendwie erleichtert, dass es vorüber ist oder fällt es Ihnen schwer (auch vom Team) loszulassen?

Es war ja eine wirklich sehr, sehr schöne, aber auch eine lange Zeit. Wir haben 2014 angefangen und 2021 aufgehört. Neben meiner Theaterarbeit, die ich nicht missen möchte, hatte ich die Möglichkeit, auch drehen zu können und zu dürfen, was sonst nicht so leicht ist, weil es gerade bei TV-Produktionen immer wieder vorkommt, dass man für Dreharbeiten wegfliegen muss. Das war natürlich ein tolles Projekt, auch weil das hier in Wien war. Wir hatten von Anfang an ein großartiges Ensemble, das hat sich bis zum Schluss gehalten und das trägt natürlich dazu bei, dass man auch selbst gut performen möchte und mit der Zeit noch besser wird. Je besser die Kolleg*innen sind, desto besser ist man selbst. "Die Vorstadtweiber“ sind ja letztlich eine Art Kult geworden – das war schon toll, da dabei gewesen sein zu dürfen. Auch wenn das Level womöglich nicht durch alle Staffeln hinweg gehalten werden konnte, ist es dennoch so, dass mir die Arbeit immer wahnsinnig viel Spaß und Lust gemacht hat. Am Ende der 6. Staffel war es dann aber auch genug. Es war dann einfach auserzählt und das Ende war für mich genau der richtige Zeitpunkt, um mich zu lösen. Wir sind ja auch mit der ganzen Geschichte selber gealtert, und da ist so viel passiert, sowohl im Leben der Figuren als auch privat und dann verändern sich Dinge, und dann passt es irgendwann nicht mehr.

Ihre Rolle der Walli war sehr populär, man ist mit ihr durch etliche Lebenslagen und Krisen gegangen – von der Schussverletzung über Korruption bis zum Koma war alles dabei. Wieviel von Walli steckt in Maria Köstlinger?

Eine Sache habe ich immer an Wall Steinberg bewundert, und zwar, dass sie sich kein Blatt vor den Mund nahm und immer sagte, was gerade durch ihren Kopf ging. Da bin ich selber ganz schlecht darin. Ich bin jetzt selbst kein unmutiger Mensch, aber manchmal gibt es Situationen, da frage ich mich einfach: “Warum habe ich das jetzt nicht gesagt? Was hat es mit dieser Harmonie-Sucht oder dieser Angst vor potenziell Unangenehmem auf sich?“. Darüber hinaus habe ich selbst schon einen Hang dazu, mich selbst etwas zu verwöhnen. Taschen kaufe ich mir zum Beispiel ganz gerne. 😊 Also ich schenke mir gerne selbst etwas, aber nicht im selben Ausmaß wie Wally. Ansonsten ist Wally schon weit weg von mir … in vielerlei Hinsicht, vor allem in Sachen Korruption. Und generell, was sie da so menschlich Fragwürdiges an den Tag legt. Aber es ist trotzdem spannend, solche Charaktere, die einen gewissen Abgrund haben, spielen zu können. Ich hab’ sehr viel aus dem tragischen Fach am Theater gespielt und hatte immer eher einen wirklichen Respekt vor satirischen oder komödiantischen Geschichten. Insofern war das eine gute Übung. Es hat auch gutgetan, einen Versuch in eine völlig andere Richtung zu wagen. Natürlich haben alle Figuren, ganz egal ob im Theater oder im Film, etwas mit einem selbst zu tun, weil man die Figuren bis zu einem gewissen Grad aus sich selbst oder seinen Erfahrungen herausschöpft. Es bedarf aber auch einer gewissen Denkarbeit, jemanden weiter weg von sich zu stellen. Das ist immer spannend und es wäre mein Wunsch, dass das öfter gelingt.

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INA KENT meets Maria Köstlinger im Theater in der Josefstadt
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"Dann denkt man sich, dass man es jetzt geschafft hat und es folglich auch finanziell besser werden müsste. Aber dann passiert oft genau das Gegenteil und man muss wieder einsparen und versteht oft die Welt nicht mehr."

Wie empfinden Sie die österreichische Filmszene? Braucht man eine dicke Haut?

Ich denke, eine dicke Haut braucht man in jedem Beruf. Also auch in unserem Schauspiel-Beruf. Man darf nicht vergessen, wie viele Schauspieler*innen es allein bei uns in Österreich gibt. Da muss man ja eh schon froh sein, wenn man gut im Geschäft ist. Es gibt wahnsinnig viele gute Schauspieler*innen, die keine oder wenig Arbeit haben oder sich durchkämpfen müssen. So gesehen ist es natürlich besser, man entwickelt rasch eine speziell dicke Haut. Es gibt viele verschiedenste Aspekte, die nicht ganz leicht sind, glaube ich. Da ist einerseits dieses funktionieren müssen, was beim Film und beim Dreh überhaupt besonders stark ausgeprägt ist. Wenn es dann nicht immer perfekt läuft, kann es, glaube ich, für eine*n Schauspier*in schwierig sein. Manchmal ist es auch so, dass ein Produkt unglaublich gut ankommt. Dann denkt man sich, dass man es jetzt geschafft hat und es folglich auch finanziell besser werden müsste. Aber dann passiert oft genau das Gegenteil und man muss wieder einsparen und versteht oft die Welt nicht mehr.

"Oft ist es ja so, das habe ich in letzter Zeit immer häufiger erlebt, dass man uns Frauen vorwirft, wir seien Zicken und Konkurrentinnen. Aber ich sehe das im Film nirgends."

Dazu kommt, dass wir Frauen auf Produktions- und Regieebene noch immer unterrepräsentiert sind. Es wird sukzessive besser, es schaffen immer mehr Frauen in die Bereiche Produktion, Regie und Casting … was sehr, sehr wichtig ist. Hier existiert auch ein irrsinniger Zusammenhalt. Oft ist es ja so, das habe ich in letzter Zeit immer häufiger erlebt, dass man uns Frauen vorwirft, wir seien Zicken und Konkurrentinnen. Aber ich sehe das im Film nirgends. Auch im Theater nicht, hier ziehen alle Schauspielerinnen, egal welchen Alters, an einem Strang. So ist es mir auch bei den „Vorstadtweibern“ gegangen … da gab es überhaupt keine Zickereien oder dergleichen. Auch als Mirjam Unger oder Sabine Derflinger dazukamen, hat das alles wunderbar funktioniert. Das hatte auch eine gewisse Kraft … und diese Kraft wird hoffentlich weiterwachsen.

Was ist der weitverbreitetste Irrglaube in Bezug auf Ihr Berufsbild?

Von vornherein zu glauben, dass man damit das große Geld verdient. Da würde ich mal sagen, müssen sich alle, die das unbedingt wollen, ein bisschen zurückhalten. Also ich denke, das Wichtigste ist, dass man sich sagt: “Ich will das. Und ich kann gar nicht anders.“ Das klingt banal, aber die Leidenschaft für die Schauspielerei ist einfach wichtig. 

Würden Sie persönlich diesen Weg noch einmal gehen?

Auf jeden Fall. Definitiv. Bei allen Höhen und Tiefen würde ich es niemals missen wollen.

Welcher Schauspielbereich ist für Einsteiger Ihrer Meinung nach am geeignetsten? Was würden Sie jungen Menschen empfehlen, die in den Beruf einsteigen möchte?

Oh, da gibt es unterschiedliche Wege. Darüber haben mein Partner und ich in letzter Zeit viel gesprochen, weil sowohl meine Tochter als auch seine Tochter in den Beruf einsteigen wollen. Meine Tochter ins Musical, Jürgens Tochter ins Schauspiel. Jetzt sind wir beide keine Schauspielschul-Absolvet*innen, also nicht aus einer Schauspielschule kommend, sondern sind beide Quereinsteiger gewesen, was funktionieren kann, wie man sieht. Es ist mittlerweile trotzdem so, dass ich, im Nachhinein betrachtet, jeder/jedem raten würde, eine Schauspielschule zu machen. Man kann sich noch ausprobieren, muss nicht sofort funktionieren. Es gibt einen behüteten Raum, in dem es möglich ist, Fehler zu begehen, das Miteinander zu erlernen, ein Netzwerk aufzubauen etc. Meine Tochter ist in einer Musicalschule in Hamburg, Jürgens Tochter im Reinhardt Seminar, die dreht auch schon nebenbei und beide versuchen jetzt, sich zu entdecken und etwas zu lernen. Das ist schon toll. Wenn man so jung ist, wie ich war und sofort in den Beruf einsteigt, kann es auch Vorteile haben, gleich in der Praxis zu arbeiten. Aber die erste Premiere bedeutet auch, dass die ersten Kritiker*innen, über einen urteilen werden. Heutzutage wird eh so viel beurteilt, egal ob es das Aussehen oder die Performance betrifft. Da finde ich es angenehmer, wenn man das noch ein paar Jahre ausprobieren darf, ohne fertiggemacht und beurteilt zu werden. Und natürlich auch um zu lernen, wie man mit Kritik umgehen kann.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Fernseh-, Theater- und Filmschauspielerei und welche Rolle spielt für Sie dabei das Publikum?

Die direkte Interaktion mit den Menschen bzw. mit dem Publikum zu spüren … das ist schon ein tolles Gefühl. Wenn Du da oben auf der Bühne stehst und merkst, wie das Publikum reagiert, ob sie lachen, weinen oder eben an Deinen Lippen hängen. Deshalb möchte ich das Theater niemals missen. Insgesamt ist es schon sehr unterschiedlich – der Theater- und der Filmberuf, auch wenn sich beides Schauspiel nennt, bedarf es schon immer einer großen Umstellung. Im Film gibt es so viele Kleinigkeiten, die aber bereits viel erzählen können. Alles um einen herum trägt dazu bei, wie eine Geschichte erzählt wird. Zudem gibt es Dinge und Entscheidungen, auf die man gar keinen Einfluss hat. Wie zum Beispiel das Licht, der Schnitt, die Auflösung, der Soundtrack, der Ton … der fertige Film ist ein Produkt, das so viele Menschen mit beeinflussen. Wenn ich mich selbst im Fernsehen gesehen hab‘, gab es schon den einen oder anderen Schock-Moment, weil man das Ergebnis nachträglich ja nicht mehr beeinflussen kann. Ich dachte mir dann manchmal, dass ich doch einfach hätte nachfragen sollen, ob man noch zwei-drei Takes drehen hätte können. Das Gefühl, das dann bleibt, ist nicht sehr angenehm. Eine Theateraufführung kann jeden Tag anders sein – es gibt gute und schlechte Vorstellungen desselben Stücks. Am Drehtag muss man immer irgendwie perfekt sein, und das erfordert starke Disziplin und Konzentration. Ich bin schon eine, die sich ganz gerne Zeit nimmt für meine Rollen … ich probiere gerne herum und schau‘, was alles möglich ist. Aber das geht beim Film nicht immer. Da muss man sich bereits zuvor ein Konstrukt selber aufgebaut haben und ganz genau wissen, was man mit seiner Figur erzählen will.

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Maria Köstlinger auf der Bühne im Theater in der Josefstadt mit INA KENT-Tasche
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Wie haben Sie die letzten zwei Jahre in der Pandemie beruflich und privat erlebt?

Für mich persönlich war es herausfordernd, aber ich war finanziell abgesicherter und hatte keine existenziellen Ängste. Jungen Kolleg*innen ging es da gewiss anders. Filmarbeiten waren nach einer kurzen Schockpause und mithilfe ausgeklügelter Corona-Konzepte weiterhin möglich. Bei uns am Theater war es ein bisschen anders, denn es war einfach monatelang geschlossen. Das war ein Schock. Als fixes Ensemblemitglied kam man finanziell nicht in prekäre Situationen, es gab ja Kurzarbeit. Insofern hab‘ ich persönlich einfach versucht, neugierig und offen zu bleiben, an meinen Fähigkeiten zu arbeiten, zu trainieren. Es gab sicher viele Schauspieler*innen, die die leere Probebühne ausgenutzt haben, um dort zu trainieren, an ihrer Sprache und dem Körper zu arbeiten und auch im Kopf fit zu bleiben. Dennoch war es eine sehr spezielle Zeit ... und systemrelevant oder nicht … es war jedenfalls schmerzhaft.

Was würden Sie sich für den österreichischen Kulturbetrieb wünschen?

Österreich ist ein großes Kulturland. Und wofür wir Schauspieler*innen besonders dankbar sind, ist, dass man nirgendwo so wie in Wien, den*die Schauspieler*in so sehr liebt – Menschen, die Kultur machen, werden angehimmelt. Diese Zuneigung, diese Aufmerksamkeit – das ist in anderen Ländern oder Städten definitiv nicht der Fall. Insofern sind wir hier in Wien schon sehr privilegiert. Aber es ist auch wichtig, die Kunst und die Kultur weiterhin aufrecht zu halten. Daher wäre es wünschenswert, dass es wieder eine*n Kulturminister*in gibt, der*die sich wirklich damit auseinandersetzen kann und das Verständnis dafür hat, was für ein wichtiges Amt das ist. Niemand kann behaupten, dass Kultur nicht eines der wichtigsten Güter ist, Kultur gehört zu uns und zu unserer Identität, sie macht uns Menschen aus. Ohne sie bleibt nicht viel von uns übrig und es bleibt nicht viel von der Stadt übrig. Alles was es hier gibt … an Museen, an Architektur – man spürt es, man riecht es ja förmlich. Das macht Wien aus und dafür strömen auch Tourist*innen nach Wien. Und das sollte auch nicht nur in Wien so sein, sondern in ganz Österreich. Meines Empfindens nach rückt der Fokus langsam etwas raus aus Wien, vor allem in der Theaterlandschaft. Ob das St. Pölten, Klagenfurt oder Graz ist – es ist wichtig, dass auch kleine Bühnen geschätzt werden. Im Sommer ist das sowieso toll, weil gefühlt an jeder Ecke gespielt wird und die Vorstellungen sehr gut besucht sind. Das zeigt ja letztlich auch, wie groß das Interesse an Kultur ist.

Haben Sie auch Ambitionen in Richtung Produktion oder Regie?

Produktion? Nein, danke! Das wäre genau gar nicht meins, das würde ich immer anderen überlassen. Regie ist so eine Sache. Ich hatte über acht Jahre lang einen Thespiskarren mit dem Verein “Gut gebrüllt”. Im Rahmen dessen habe ich mit Jugendlichen an verschiedenen Stücken gearbeitet und das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten ist sowieso das Tollste, weil sie rasches, unverfälschtes und direktes Feedback geben. Jedenfalls habe ich schon bemerkt, dass ich Interesse für den Bereich der Theaterregie hege. Es fehlt mir insgesamt noch ein bisschen an Mumm, denn mein Anspruch an eine*n Regisseur*in sind doch sehr hoch und ich frage mich, ob ich diesem gerecht werden könnte. Schauen wir mal, wie weit mich mein Mut trägt.

Maria Köstlinger auf der Bühne im Theater in der Josefstadt

Aus zuverlässiger Quelle wissen wir, dass Sie gerne INA KENT-Taschen tragen. Gibt es dazu eine Geschichte?

Dazu gibt es sogar mehrere Geschichten – ich habe sechs INA KENT-Taschen. Vor vielen Jahren dachte ich mal, meine Schulter fällt ab. Also war mir klar, ich brauche etwas Kleineres, Leichteres. Da bin ich dann zufällig an INA KENT geraten und habe mir meine erste MOONLIT ed.1 gekauft. Die war silber-glitzernd, besonders aufregend und unikal. Als meine Tochter älter wurde, verlor ich diese Tasche an sie. Deshalb musste ich mir dann leider eine neue kaufen. So hat das begonnen. Als ich mal mit meiner MOONLIT an das Set von den Vorstadtweibern gekommen bin, hat die Kostümbildnerin sofort gesagt: „Wow, die Tasche ist so schön, die braucht Wally in der Serie auch unbedingt“. Man muss schon auch sagen, dass INA KENT-Taschen in der Schauspielszene sehr etabliert sind – und das zu Recht.

Haben Sie ein Lieblingsmodell?

MOONLIT ed.1. Für die Arbeit – also, wenn das A4-Textbuch reinpassen soll – greife ich bevorzugt zu meiner älteren, größeren INA KENT-Tasche (TENOR02).

Welche Features schätzen Sie an INA KENT-Taschen?

Die Funktionalität der Handtaschen war für mich von Anfang an faszinierend. Die Idee, Ausführung und das Design finde ich einfach bestechend. Ohne Handtasche geht es für mich nicht. Eine Handtasche ist in erster Linie ein nützliches Teil – verbunden mit einem coolen Design, was für mich schon nicht unwichtig ist.

Gibt es eine Frage, die Sie Ina Kent (der Person) schon immer einmal stellen wollten?

Wie schafft man es, dass jedes neue Modell immer wieder neu überrascht? Wie macht sie das – diese Sprünge von Tasche zu Tasche, dass sie sich stetig weiterentwickelt, ohne dabei bereits Bestehendes nachzuahmen und aus dem Moment etwas Neues herauszubringen?

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Maria Köstlinger Backstage im Theater in der Josefstadt mit INA KENT-Tasche
Maria Köstlinger Backstage im Theater in der Josefstadt mit INA KENT-Tasche
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Ihre Lieblingsfilme?

Unter anderem; „Es war einmal in Amerika“, „Der Pate“, „Forrest Gump“, „The Departed“

Drei Theaterstücke bzw. Inszenierungen, die man als theater-affiner Mensch gesehen haben muss?

Ich könnte problemlos eine ganze Liste aufzählen! “Die drei Schwestern” von Simon Stone, “Der ideale Mann” von Oscar Wilde in der deutschen Fassung der Jelinek-Adaption, “Das goldene Vliess” von Franz Grillparzer mit der großartigen Birgit Minichmayr als Medea im Burgtheater.

Haben Sie Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“ von vorne bis hinten gelesen?

Nein. Ich habe damals Clarisse aus „Der Mann ohne Eigenschaften“ gespielt und mich im Vorhinein intensiv mit dem Werk auseinandergesetzt, das Stück und die Fassung gelesen … aber wirklich von vorne bis hinten gelesen habe ich das Buch nicht.

Gibt es für Sie schauspielerische Vorbilder bzw. wer inspiriert Sie?

Ein Idol könnte ich nicht nennen. Ich bin eher in schauspielerische Leistungen vernarrt und hege eine große Bewunderung für viele unterschiedliche Frauen, die Großartiges im Film oder Schauspiel leisten. Meryl Streep ist für mich die größte Filmschauspielerin ever. Natürlich auch Birgit Minichmayr, Mavi Hörbiger oder Marianne Nentwich mit ihrer “Scheiß der Hund drauf”-Haltung.

Gibt es eine*n österreichische*n Ingmar Bergmann?

Ingmar Bergman war einzigartig, mein Vater hat mit ihm zusammengearbeitet, daher ist er für mich erst recht eine Ikone. Er hat wahnsinnig viel Theater und Film inszeniert – da verschmolzen der Theaterschauspieler und der Filmschauspieler. Er hatte auch seine Musen, was etwas Tolles ist. Das hätte ich mir im Leben gewünscht – einmal die Muse eines Regisseurs zu sein. Natürlich gibt es auch in Österreich großartige Regisseure, einen direkten Vergleich zu ziehen, fällt mir allerdings schwer.

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27. November 2022