Eine Devise, der wir viel abgewinnen können, lautet: Doppelt hält besser. Deshalb ... und auch, weil wir es einfach schätzen, in andere Welten einzutauchen, freuen wir uns besonders über unser zweites Interview-Date mit Hanah Thorwartl – Gründerin und Eigentümerin des Studios ROSA KARL. Wir trafen Hanah in der jüngst eröffneten ROSA KARL-Filiale im zweiten Wiener Gemeindebezirk – ein großzügiger Ort mit viel Liebe zum Detail und viel Kunst an den Wänden, die dazu beiträgt, dass man sich trotz aller Reduziertheit ein bisschen so fühlt, als würde man im Wohnzimmer seiner Träume Platz nehmen. All das, und Hanahs aufgewecktes Wesen, ihre Sensibilität und Gespür für alle schönen Dinge im Leben – insbesondere natürlich für Haupt und Haar – machen ROSA KARL zu einem unangestrengt coolen Ort, bei dem sich alles irgendwie ideal verträgt. Wir sprachen mit Hanah darüber, wie sich ein Friseursalon zu einem Podest der Kunst- und Kulturszene entwickeln konnte, darüber, dass Trends uncool sind ... und natürlich über INA KENT-Taschen, die sie gerne trägt.
INA KENT meets Hanah Thorwartl 2.0
Wir haben das letzte Mal im Herbst 2018 gesprochen ... was hat sich seither in Deinem Unternehmen – dem Friseurstudio ROSA KARL – getan?
2018 war ich gerade das erste Jahr selbstständig und hab ganz alleine gearbeitet. Mittlerweile hab’ ich sieben Mitarbeiter:innen und die zweite Filiale im Juni 22 eröffnet. ROSA KARL #2 ist die Weiterführung des Gedankens, dass ROSA KARL mehr ist als nur ein Friseursalon … eine Art Drehscheibe, um Menschen zu vernetzen und ihnen einen Raum zu bieten, sich bzw. ihre Arbeiten zu präsentieren. Ich wollte hier eine Plattform schaffen, um die Menschen zu pushen, die mit ihrem Support dazu beigetragen haben, dass ROSA KARL von Anfang an gut gefüllt war … zu einer Zeit, in der ich in Wien quasi neu war und niemanden gekannt hab. Deshalb gibt es u. a. seit der Eröffnung regelmäßig Ausstellungen von verschiedenen Künstler:innen, die ich alle sehr schätze.
Welche Künstler:innen sieht man hier aktuell im Salon?
Rade Petrasevic, Maša Stanić, Kiki Furlan, Dominik Scharfer, Martin Grandits, Christian Mühlbauer und Simon Kubik.
Wenn Du auf die letzten sechs Jahre als Unternehmerin zurückblickst – welchen Troubles bist Du begegnet? Gibt es etwas, das Du jedenfalls anders machen würdest?
Troubles … ja, auf jeden Fall. Zu Pandemie-Zeiten hatten Friseursalons bis zu einem halben Jahr geschlossen, trotz laufender Kosten. Im Nachhinein kann ich nicht einmal sagen, wie wir das geschafft haben. Anders machen würde ich dennoch nichts, es hat sich alles zum Guten gewendet und wir konnten nach Ende der Lockdowns unseren Umsatz sogar steigern.
Konntest Du den herausfordernden Zeit auch etwas abgewinnen? Bzw. warum denkst Du, ist es Euch trotz Krisenzeiten gelungen, zu wachsen?
Ich hab das Gefühl, in Wien kann es einfach sein, Lücken zu schließen. Lücken, die man zuvor gar nicht als solche wahrgenommen hat – das trifft natürlich auch auf Restaurants und Stores zu. Durch die Pandemie bzw. all den Lockdowns gab es bekanntlich eine natürliche Auslese all jener Unternehmen, die auch schon zuvor gestruggelt haben. Einerseits ist das natürlich schade, anderseits entstand dadurch Raum für Neues … insbesondere Lokale und Stores, die etwas gewagter sind. Die sind jetzt alle voll und funktionieren gut. Vor Covid hätten viele nicht geahnt, dass solch innovative Konzepte in Wien aufgehen können, weil hier die Tendenz bestand, auf Nummer sicher gehen zu wollen. Woher ausgerechnet in unsicheren Zeit der Mut herkam, weiß ich nicht wirklich. Jedenfalls hab’ ich schon den Eindruck, dass sich einiges nach vorne entwickelt hat. Irgendwie wollen ja alle dasselbe: gute Qualität in einem lockeren Umfeld konsumieren. Dieses Bedürfnis ist vermutlich nach der Pandemie noch stärker geworden. Und ich denke, das ist auch der Grund, warum unser Laden so gut funktioniert und wir weiter wachsen konnten.
Würdest Du das – also das lockere Umfeld und hohe Qualitätsstandards – als Euren USP bezeichnen?
Ja, die Leute haben hier eine gute Zeit, es ist authentisch, alles passiert auf Augenhöhe und es ist nichts gezwungen oder gestellt. Wir haben alle irre Spaß bei der Arbeit und wollen alle jeden Tag besser sein als am Tag zuvor.
Magazine sagen uns, dass momentan Pixie Cuts, Vokuhilas und Wet Waves die angesagtesten Frisuren-Trends sind. Was ist Dein Eindruck hierzu, kannst Du das bestätigen? Und was ist die Frisur, die am meisten nachgefragt wird?
An und für sich bin ich immer gegen Trends, denn wenn Trends so richtig zu spüren sind, sind sie schon wieder vorbei. Obwohl wir keinen Trends nacheifern, merkt man natürlich, dass sich manche Dinge immer wiederholen oder in den Vordergrund treten. Unterschiedliche Formen des Vokuhilas sind definitiv immer noch ein Thema, egal ob ein Shag oder Wolf-Cut. Es gibt auch andere Details und Tendenzen, die sich widerspiegeln – wir schneiden zum Beispiel gerne die Ohrenpartie kürzer oder nach dem Prinzip „vorne hart, hinten weich“, also zum Beispiel bei den Wangenknochen eher kantig und nach hinten fällt der Schnitt lockerer aus.
Von der Kopf-Partie zur Garderobe – welches Teil rettet jedes Outfit?
Sonnenbrille, Schuhe oder Tasche. Die Accessoire-Klassiker. Wenn man Jeans und T-Shirt mit einem guten, hohen Schuh kombiniert, macht das gleich ein anderes Bild. Sonnenbrillen können bei einem Bad Hair Day aushelfen und die Tasche rettet sowieso alles.
Wie stylst Du Deine INA KENT-Tasche?
Die Taschen bzw. Accessoires machen bei mir das Outfit. Ich trag meistens ganz einfache Sachen – Jeans und T-Shirt … großteils Band-Shirts. Und ich kauf mittlerweile kaum noch Klamotten ein. Wenn, dann eher Accessoires und Schmuck als Kleidung. Kleidung eher gebraucht oder bei Freund:innen im Shop.
Was ist das eine Ding in Deiner Tasche, das nur in Hanahs Tasche zu finden ist?
Eher andersrum. INA KENT-Taschen sind die einzigen Taschen, die man an mir findet, ich trag sonst keine Taschen. Ansonsten verstau’ ich alles in meiner Jacke und Hose.
Was schätzt Du an INA KENT-Taschen?
Sie fühlen sich gut an, die Verarbeitung … die Details. Sie sind nicht zu tussig oder aufdringlich, die Hardware nicht zu kitschig und auch nicht zu hart. Sie sind ausgewogen sexy. An meiner schätz’ ich den breiten Griff, den Lack und die Haptik. Und ich lieb’ die Kugelkette.
Was ist das cuteste, das in dieser Welt existiert?
Meine Hündin Lola. Und so süße, alte Senior:innen-Pärchen, die sich ganz offensichtlich auch nach langer Zeit des Zusammenseins sehr liebhaben.
Welche Person wärst Du gerne, wenn Du einmal … in hunderten Jahren … Seniorin bist?
In einem kleinen Landhaus in Italien … mit offener Küche und Garten. Nicht weit vom Meer, nicht weit von der Bergen. Dolce Vita.
Wohin gehst Du zur Zeit gerne essen?
In das Brösl im 2. Bezirk, das Anzengruber – ein Klassiker! Alles Wurscht – der Würstelstand eines lieben Freundes von mir … einfach, weil es anders ist. Und, was ich auch sehr liebe: Weingut zum Pranger in Gumpoldskirchen.
Dein Secret Celebrity Crush?
Tom Hardy.
Was ist der skurrilste Gegenstand, den man bei Dir zu Hause finden kann?
In meiner Küche gibt es ein Fenster mit vielen Planzen und kleinen Figuren. In einer Pflanze befindet sich ein halb-eingesunkenes, kleines Lego-Skelett … wie es dorthin gelangt ist, weiß ich nicht mehr.
Hast Du gegenwärtig Obsessionen?
Wenn ich mit irgendetwas obsessed bin, hat es meistens etwas mit Essen und Kochen zu tun. Aktuell sind es jedenfalls Joel Bennetts und Stanley Tucci.
Wie könnte Hanahs Leben in 10 Jahren aussehen?
Mehr Freizeit und mehr Urlaub … aber immer noch die Liebe zur Arbeit. Ich bin im Grunde sehr happy und es entwickelt sich alles in die richtige Richtung.
HANAH TRÄGT:
